Die besten Tipps bekommst du, wenn du einfach fragst! Ich habe Landschafts- und Reisefotografen nach ihrem besten Tipp für die Reisefotografie gefragt. Das Ergebnis sind Tipps, die alle eines gemeinsam haben.

Die besten Tipps zur Reisefotografie bekommst du von denen die Reisefotografie leben. Von denen, für die Reisefotografie ein Beruf ist. Sie können nicht mit schlechten Ergebnissen nach Hause kommen und sagen „Hey! War wenigstens ein schöner Urlaub!“. Ihre Fotos sind ihr Aushängeschild. Die Qualität muss stimmen. Dementsprechend müssen sie doch Tipps und Tricks auf Lager haben um bessere Reisefotos machen zu können, oder?
Ein paar dieser Fotografen haben mir ihren besten Tipp für die Reisefotografie verraten.
Jenny & Sebastian
Jenny und Sebastian haben ihr Leben vor einem Jahr vollständig dem Reisen und der Reisefotografie gewidmet. Ihr Reisefotografie-Magazin 22places verfügt über eine große Datenbank interessanter Fotolocations.
„Stehe extrem früh auf!
Ja, richtig gelesen. Wir sind ja selbst alles andere als Frühaufsteher, aber für ein gutes Foto stehen sogar wie auch mal vor der Sonne auf. Denn die Zeit kurz vor und nach dem Sonnenaufgang ist gerade für Landschaftsfotos ein Traum.
Meistens liegt dann noch ein kleiner Nebelschleier in der Luft und wenn dann die ersten Sonnenstrahlen dazu kommen, hast du einfach eine wunderbare Lichtstimmung. Unsere Beispielbilder sind bei den Chocolate Hills auf den Philippinen entstanden.
Die Landschaft war um 5 Uhr morgens so viel schöner, als noch am Tag davor. Das frühe Aufstehen hat sich also wirklich gelohnt. Noch ein Zusatztipp: Vergiss dein Stativ nicht wenn du morgens fotografieren gehst.“
Wenn du mehr Reise- und Fotografie-Tipps von Jenny und Sebastian willst, findest du sie auf 22places.de.
Gunther Wegner
Gunther Wegner ist Fotograf und einer der Zeitraffer-Experte im deutschsprachigen Raum. Seit mehreren Jahren entwickelt er die Software LRTimelapse zur Bearbeitung und Entwicklung von Zeitrafferaufnahmen* in Verbindung mit Lightroom.
„Bei der Reisefotografie ist es mir besonders wichtig, zunächst einmal in den Ort „einzutauchen“, ihn zu spüren und zu erleben, bevor ich die ersten Fotos mache. Nur so gelingt es mir, die Atmosphäre des Ortes und seiner Seele so wiederzugeben, wie ich sie empfunden habe. Mein Tipp: Lasst Euch also erstmal etwas treiben und schaut mir Euren Augen, bevor ihr die Kamera davor nehmt.“
Mehr Arbeiten, Tipps und Tricks von Gunther bekommst du auf gwegner.de – Fotografie, Zeitraffer, Reisen
Matt Kloskowski
Matt Kloskowski ist amerikanischer Landschaftsfotograf. Er ist einer der ersten Fotografen, die ich entdeckte, als ich anfing mich intensiver mit der Landschaftsfotografie zu beschäftigen.
„A great travel tip would be to find some one local that knows great photo locations. Official tour buses can be challenging because you may not get to spend the amount of time you want somewhere, and you may not get there at the right time. But you could always try calling the tour company and seeing if you can set up your own private tour. Maybe hire your own taxi driver for the day. If there’s a nice church in the town you’re traveling, and you can’t get a photo of it without 100 people there, try calling them up and seeing if they’ll let you in early in the morning before they open. Offer to pay a small fee, and let them know you’ll share any photos you get with them. But be creative in finding out what great places there are to shoot, and how to shoot them during the right time of day. „
Ich versuche es mal sinngemäß zu übersetzen:
„Ein guter Reisetipp wäre jemand einheimisches zu finden der gute Fotolocations kennt. Offizielle Tourbusse können anstrengend sein und du könntest zu wenig Zeit an den Orten haben oder zu den falschen Zeiten dort sein. Du kannst allerdings immer die Tour-Firmen anrufen und schauen, ob du eine private Tour bekommst. Du könntest auch einen Taxifahrer für den Tag anwerben. Wenn der Ort in dem du dich befindest eine schöne Kirche hat und du willst ein Foto ohne 100 Leute drauf haben, versuch sie anzurufen und schau ob sie dich früh am Morgen rein lassen bevor sie offiziell öffnen. Biete an eine kleine Gebühr zu bezahlen und biete an die Fotos, die du in dieser Zeit machst, mit ihnen zu teilen. Sei kreativ bei der Suche nach guten Plätzen zum Fotografieren und wie du sie zur richtigen Tageszeit fotografierst.“
Wenn du mehr von Matt lesen und sehen willst, schau auf seiner Seite MattK.com vorbei.
Mein bester Tipp für Reisefotografie
Natürlich möchte ich euch meinen eigenen besten Tipp für bessere Reisefotos nicht vorenthalten.
„Nimm dir Zeit für deine Fotografie! – Vor allem wenn du mit anderen auf Reisen bist, wirst du dich oft gedrängt fühlen dich zu beeilen. Auch wenn alle sagen, dass du dir ruhig Zeit lassen kannst. Es rechnet ja bestimmt keiner damit, dass du drei Stunden brauchst.
Schaffe dir Zeitfenster in denen es nur um deine Fotografie geht. Am besten alleine oder mit anderen Fotografie-Begeisterten zusammen. Deine Familienreise ist voll durchgeplant? Du könntest morgens früher aufstehen, während alle noch schlafen. Zum Sonnenaufgang wollen die wenigsten freiwillig aufstehen. Du könntest auch nachts wenn alle schon schlafen nochmal los. Astrofotografie kann man an vielen Orten auf Reisen deutlich besser betreiben als in Deutschland.“
Fazit
Natürlich gibt es gibt nicht den einen und besten Reisefotografie-Tipp. Jeder hat die Frage anders beantwortet und weitere gute Tipps auf Lager. Ich empfehle die Blogs der hier genannten Fotografen zu lesen, wenn sie nicht schon längst auf deiner Liste stehen.
Ist dir aufgefallen, was alle diese Tipps gemeinsam haben? Sie haben nichts mit Technik zu tun!
Oft wird bei guten Fotos als erstes nach technischen Daten gefragt. Welche Kameraeinstellungen? Welches Objektiv und welche Kamera hast du verwendet? Das scheinen die Dinge zu sein, die ein gutes Foto ausmachen.
Natürlich machen Einstellungen und Ausrästung das Foto aus technischer Sicht aus. Oft ist jedoch nicht entscheidend, ob beispielsweise Blende 8 oder 11 verwendet worden ist. Es kommt viel mehr darauf an, sich richtig vorzubereiten, seinen inneren Schweinehund zu überwinden, seine Komfortzone zu verlassen und auch mal zu unbequemen Zeiten zum Fotografieren raus zu gehen.
Ich habe einen Vorschlag: Wenn du das nächste Mal ein Foto siehst, das dir gefällt, dann frag nicht als erstes nach den Einstellungen und der verwendeten Ausrüstung. Frag lieber, was der Fotograf getan hat um dieses Foto machen zu können. Du wirst mehr lernen, als bei der tausendsten Antwort auf die Frage nach den Kameraeinstellungen.
Was ist dein bester Tipp für bessere Reisefotografie? Ich würde mich freuen, wenn auch du deinen Tipp mit uns teilst.

Hallo Niklas,
guter Artikel! :)
Auch, wenn für mich nicht sonderlich viel neues dabei war und ich auch schon einiger der Fotografen kenne, finde ich es cool, dass du das so von mehreren Menschen zusammengetragen hast und natürlich ist es immer wieder gut sich sowas immer wieder ins Gedächtnis zu rufen.
Hi Fabian! Es stimmt irgendwie… neu ist das für die meisten etwas Fortgeschritteneren oder Profifotografen nicht. Ich persönlich habe diese Tipps auch alle schonmal gehört.
Ich finde es cool, dass sich keiner dieser Tipps um Equipment dreht. Wenn ich über das nächste Stück Equipment nachdenke werde ich mir also zukünftig erstmal die Frage stellen zu wievielen Sonnenaufgängen ich denn draußen war und was von beidem wohl bessere Ergebnisse liefern würde ;)
Ja, das stimmt. Ich erwische mich selbst noch hin und wieder mal, dass ich schon auf die nächste Anschaffung schiele, anstatt das Geld z.B. für eine Reise zu o.ä. nutzen, dabei ist Erfahrung machen, ausprobieren etc. meist mehr wert und bringt einen mehr voran. Kann das also nur voll unterstützen!