Kennst du den Elisenbrunnen in Aachen? Wenn ja, dann hast du sicherlich ein bestimmtes Bild vor Augen. Ich habe mir vor einer Weile zur Aufgabe gemacht dieses Motiv neu zu fotografieren. Ein einfacher Trick, wie du sofort altbekannte Motive wieder interessant fotografieren kannst.
Allen Aachenern und einigen Nicht-Aachenern wird der Elisenbrunnen ein Begriff sein. Wenn man an Bilder vom Elisenbrunnen denkt, dann hat man in der Regel ein typisches Bild vor Augen: Die Vorderseite des Elisenbrunnens in all seiner Pracht. Schön, ja, aber eben das typische Bild. Dieses möchte ich heute ändern. Aber erst kurz was zur Geschichte des Elisenbrunnens.
Geschichte
Aachen war immer schon ein Heil- und Kurort. Nicht zuletzt wegen seiner warmen Quellen. Interessanter Fakt: Dem Namen „Bad Aachen“ im Städteverzeichnis ist es zu verdanken, dass wir bei den Nummernschildern das AC anstatt des AA abbekommen haben, obwohl Aachen vor Aalen im Alphabet steht. Der ursprüngliche Elisenbrunnen wurde Anfang des 19. Jahrhunderts als Trinkbrunnen gebaut. Kurgäste konnten hier das Wasser der nahe gelegenen Kaiserquelle trinken. Im zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude fast vollständig zerstört und im Anschluss originalgetreu wieder aufgebaut. Den Namen trägt es von Kronprinzessin Elisabeth Ludovika von Bayern, dessen Spitzname auch Elise war. Ihre Büste wurde 1832 dort aufgestellt, inzwischen jedoch durch eine Kopie ersetzt. Soviel als kurze Einleitung. Kommen wir zum eigentlichen Teil dieses Beitrags. Der Aufgabe ein altbekanntes Motiv auf neue Art zu fotografieren.
Augenhöhe meiden
Die Aachener unter euch werden sich denken: „Elisenbrunnen? Schon tausend Mal gesehen! Kenne ich! Danke! Tschüss!“. Gerade diejenigen sollten weiterlesen! Manchmal muss man sich auf den Boden legen um die Welt wie wir sie kennen aus einer neuen Perspektive zu sehen. Das oder etwas Ähnliches habe ich mir wohl gedacht. Entstanden ist die Fotografie bei einer Fototour durch die nächtliche Aachener Innenstadt mit einem ebenfalls fotografiebegeisterten Arbeitskollegen aus Hamburg. Mit meinem Stativ habe ich mich nach einem Regenschauer so nah an den Boden begeben, dass mehr Platz nach unten kaum noch möglich war. Aber schaut selbst!
Erst durch die Bodennähe konnte man in der Pfütze das Spiegelbild des Gebäudes sehen. Fotos aus Augenhöhe wirken meistens nicht so interessant, wie Fotos aus einer niedrigeren oder höheren Perspektive. Wenn du dir einen besonders hohen oder niedrigen Standort suchst, dann zeigst du die Welt aus einer Perspektive aus der die meisten Menschen diese nicht sehen. Es gibt noch andere Möglichkeiten ein neues Foto eines bekannten Motivs zu machen. Auch hier wieder nach dem Motto: „Alles was du brauchst ist ein Perspektivenwechsel!“
Gegenlicht nutzen
Das Gebäude wird meistens von außen gezeigt. Es liegt also nichts näher, als sich mal ins Innere des Gebäudes zu begeben und von hier aus dem Gebäude nach Draußen zu fotografiert. Ein Gebäude wie den Elisenbrunnen von innen heraus zu fotografieren ist oft schwer. Bei dem folgenden Foto war ich mit meiner Kamera bei einer Tanzveranstaltung am Elisenbrunnen. Es wurde bereits dunkel in der Rotunde. Die Beleuchtung vom Elisenbrunnen hatte sich noch nicht eingeschaltet. Außerhalb des Gebäudes war es noch recht hell. Da ohne Blitz in der Rotunde aus der Hand nichts zu machen war, habe ich mich für eine Silhouetten-Aufnahme entschieden.
Wieder wird der Elisenbrunnen zum Beiwerk. Wer Aufmerksam war, wird sich jetzt denken, dass das Bild doch aus Augenhöhe gemacht worden ist. Gerade hast du ja gemerkt, dass eine andere Perspektive oft spannender ist. Das wäre vermutlich auch bei dieser Fotografie der Fall gewesen. Aber auch ich denke nicht immer an alles. Hinterher ist man immer schlauer.
Dennoch strahlt das Bild für mich aus, wofür der Elisenbrunnen für mich steht. Hier finden oft – gerade im Sommer – verschiedene Veranstaltungen statt. So auch Tanzveranstaltung aller Art. Meiner Meinung nach eine schöne Art einen solchen Platz sinnvoll zu nutzen. Leer gefegt wie auf den meisten Postkarten oder meinem ersten Bild oben ist der Elisenbrunnen eher selten.
Bewegung ist gesund
Beide Bilder sind gute Beispiele dafür, dass man sich manchmal ein wenig bewegen muss. Bewegung ist gesund. Nicht nur für dich, sondern auch für das Ergebnis deiner Fotos. Man kann ein bekanntes Motiv aus einem neuen und interessanten Blickwinkel präsentieren in dem man diesen einfach verändert. Schau dir an, aus welchem Blickwinkel die meisten Bilder gemacht worden sind und versuche bewusst diese zu vermeiden. So verhinderst du, dass du Fotos machst, welche die Welt schon tausend Mal gesehen hat.
Noch ein interessanter Fakt zum Abschluss: Die Hinweisschilder „Kein Trinkwasser“ an den Brunnen in der Rotunde sind dort angebracht, weil das Thermalwasser juristisch als Arzneimittel angesehen werden muss und daher eigentlich nur noch unter Aufsicht abgegeben werden darf. Um die Brunnen nicht abstellen zu müssen, hat man die Hinweisschilder angebracht. Das Trinken ist also nach wie vor genau so gefährlich wie immer schon. Auch riechen tut es seit es die Schilder gibt nicht besser.
In der Serie „Fotogenes Dreiländereck“ erkunde ich meine Heimatregion und möchte dir zeigen, dass die eigene Heimat viele schöne Plätze zu bieten hat. Das gilt nicht nur für mich. In jedem Beitrag gehe ich auch darauf ein, wie du in deiner eigenen Heimat bekannte Plätze neu entdecken kannst. Ich möchte dir diese Plätze aus einem neuen Licht zeigen. Wenn du magst, dann schau dir doch auch die anderen Artikel dieser Serie an!
Technischer Kram
Bei meinen Fotografien kommt verschiedenste Ausrüstung zum Einsatz. Hier die Liste der für diese Fotografien verwendeten Ausrüstung:
- Kamera: [amazon text=Canon EOS 50D&asin=B001ET6P14]
- Objektiv: [amazon text=Canon EF-S 17-55mm 1:2,8 IS USM&asin=B000EOTZ7G]
- Stativ: [amazon text=Manfrotto 190XPROB&asin=B000MQFQU6]
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Abschließend noch ein paar Links zu weiterführenden Themen oder Seiten, die ich angesprochen habe.
- Alle Beiträge der Serie „Fotogenes Dreiländereck“
- Profil meines Arbeitskollegen bei 500px
Hi,
nette Seite. Super Bilder mit an Board. Werde wohl öfters vorbeischauen.
Eine wichtige Frage bzgl. des Seitenaufbaus: ist diese komplett alleine entstanden? Erinnert mich sehr stark an folgendes Theme:
linkGrüße
Michael
Hi! Freut mich, dass dir die Seite gefällt. Da das Thema des Themes nichts mit dem Thema der Seite zu tun hat: Ich hab den Link entfernt und du kannst dich gerne per Kontaktformular bei mir melden und ich erzähle dir mehr. Würde mich freuen dich auf meiner Seite bald wiederzusehen.