Einleitung

Im Oktober 2012 war ich das erste Mal in Marokko und war natürlich auch viel mit der Kamera unterwegs. Dieses Jahr – zwei Jahre später – war ich erneut in diesem schönen Land. Ein paar meiner Fotos und meine Erfahrungen – von damals und heute – möchte ich euch nicht länger vorenthalten.

[display_map marker1=“31.6346214|-8.0078531|Marrakesch“ marker2=“30.9355224|-6.9325894|Marokkanische Wüste (irgendwo hier in der Nähe)“ marker3=“31.5109436|-9.7623825|Essaouira“ marker4=“30.5456876|-9.7110976|Taghazout“ marker5=“30.588771|-9.52534|Paradise Valley“]

Marokko hat mir schon vor zwei Jahren sehr gut gefallen. Das Land, die Kultur und ganz besonders das marokkanische Essen haben mich total in ihren Bann gezogen. In Deutschland denken viele, wir seien das perfekte Vorbild, wie es richtig geht. Doch nichts und niemand ist perfekt. In Marokko weiß man, dass noch viel zu tun ist, wenngleich sich in den vergangenen Jahren bereits viel getan hat.

Ein Problem, das uns auf unserer Reise immer wieder begegnet ist und gerade bei einem Spaziergang entlang der Küste auffällt, ist der Müll. Überall liegt er herum und das in Mengen. In den größeren Städten ist es – gerade an touristischen Orten – oftmals verhältnismäßig sauber. Will man seinen Müll loswerden, fällt einem jedoch schnell auf, dass man Probleme haben wird einen Mülleimer zu finden. Diese findet man hier nur sehr selten. Gründe hierfür seien, so die Vermutung unseres ortskundigen Begleiters, einerseits eine schönere Optik und andererseits die Vermeidung von Möglichkeiten zur Ablage von Sprengsätzen.

Ich finde es wichtig sich mit den kulturellen Sitten vor Ort zu beschäftigen. Als Fotograf besonders interessant ist natürlich die Frage des Fotografierens von Menschen. Vorsicht gilt, wenn man Einheimische fotografieren will. Unabhängig davon, dass ich es unhöflich finde, andere Menschen ungefragt zu fotografieren, mögen auch die Einheimischen das nicht besonders – was ich vollkommen nachvollziehen kann. Darüber hinaus können in touristischen Regionen die Leute Kameras förmlich riechen und wollen Geld von einem, wenn sie fotografiert werden. Also entweder darauf vorbereitet sein, oder unauffällig fotografieren. Das muss jeder für sich selber wissen. Ich will wissen, wen ich fotografiere, will mit dem Foto mehr als nur einen beliebigen Menschen zeigen und würde daher erst versuchen mit interessanten Menschen ins Gespräch zu kommen und die Kamera nach Möglichkeit nicht sichtbar bei mir zu haben. Jemanden, mit dem man sich schon unterhalten hat bekommt man viel leichter davon überzeugt, dass man auch ein Bild von ihm machen darf. Wenn man sowieso in einer Touristengruppe unterwegs ist, kann man sich das Verstecken der Kamera allerdings sparen und auch Zeit mit Einheimischen ins Gespräch zu kommen ist knapp.

Marrakesch

In beiden Jahren startete unsere Reise in Marrakesch. Diese Stadt ist noch nicht so touristisch wie andere Städte, beispielsweise Agadir. Nicht entgehen lassen sollte man sich einen der größten Plätze in Marrakesch: Den Djemaa Al-Fna. Übersetzt soll das in etwa „Versammlung der Toten“ bedeuten. Die genaue Bedeutung des Namens ist allerdings umstritten. Der Platz wurde früher für Hinrichtungen und Zurschaustellung aufgespießter Köpfe genutzt, was einer der Gründe für den Namen sein könnte. Heute ist es ein unter Einheimischen und Touristen gleichermaßen geschätzter Platz. Jeden Abend erlebt man hier eine Umwandlung vom relativ ruhigen Platz und Abfahrtsort für Stadttouren mit Bussen und Kutschen zum bevölkerten Treffpunkt für Geschichtenerzähler, Gaukler, Verkäufer und Speisewagen. Von einem der Panorama-Cafés direkt am Platz aus hat man immer einen wunderbaren Blick runter auf den Platz und kann dabei die gute marokkanische Küche genießen. Sagte ich schon, dass ich die marokkanische Küche sehr empfehlen kann?



In Marrakesch befindet sich auch der königliche Palast. Außer einer hohen Mauer sieht man aber nicht viel davon. Den Palast zu fotografieren – auch nur die Mauer – ist jedoch strengstens verboten. Die Wachen achten sehr genau darauf, dass man sich daran auch hält.

An Architektur hat Marrakesch einiges zu bieten. Wir haben uns verschiedene alte und moderne Gebäude angesehen. Teilweise kann man deren Geschichten förmlich an der Wand ablesen.

Marokkanische Wüste

Bei meiner Reise vor zwei Jahren haben wir einen Ausflug inklusive Kamelwanderung und Übernachtung in der Wüste gemacht. Unterwegs haben wir uns verschiedene Wüstenstädte angesehen, konnten einen spektakulären Nachthimmel und am nächsten Morgen einen traumhaften Sonnenaufgang erleben. Wenngleich das Ganze sehr touristisch aufgezogen ist, sollte man sich einen solchen Ausflug nicht entgehen lassen. Ich müsste es nicht bei jedem Besuch haben, doch es damals erlebt zu haben ist eine sehr schöne Erinnerung.


Essaouira

Anstelle der Wüstenwanderung stand in diesem Jahr unter anderem ein Besuch in der Hafenstadt Essaouira auf dem Programm. Es fällt einem sofort auf, dass hier die Farbe Blau dominiert, wie in marokkanischen Küstenstädten oft üblich. Ein Besuch der Citadel sollte auf jeden Fall mit eingeplant werden. Nicht nur fotografisch hat diese Festungsanlage viel zu bieten. Auch die Aussicht auf die Küstenlinie und die vor der Festung liegende Insel sind den kurzen Fußmarsch hoch zur Festung wert.

Taghazout

In beiden Jahren ging es von Marrakesch aus nach etwa 3 Tagen weiter in Richtung Taghazout, wo wir die restlichen Tage verbrachten. Taghazout ist ein recht kleines Nest nördlich von Agadir und war früher einmal ein Geheimtipp für Surfer. Wie das heutzutage mit Touristen-Geheimtipps aber so ist, wollen andere irgendwann auch ein Stück vom Kuchen abhaben. Im Falle von Taghazout bedeutet dies, dass leider aktuell an einem noch ruhigen und schönen Strandabschnitt südlich von Taghazout viele Bauzäune darauf hinweisen, dass hier demnächst „wunderschöne“, moderne und große Ferien- und Freizeitanlagen stehen werden. Ich befürchte, dass diese Region dann leider deutlich teurer und wesentlich touristischer wird. Darüber hinaus wird die Gegend vermutlich einen großen Teil ihres Charmes einbüßen. Bleibt abzuwarten, wie es sich entwickelt.

Paradise Valley

Von Taghazout aus haben wir einen Ausflug in das nahegelegene Paradise Valley gemacht. Hier kann man im Sommer zwar leider keinen Wasserfall sehen – was eigentlich unser Plan war – hat aber schöne Wasserbecken im Fluss, an denen man wunderbar den Nachmittag verbringen kann. Bei der Wanderung durch das Tal fällt einem jedoch auch hier wieder auf, dass viel Müll herum liegt. Die Touristen sagen die Einheimischen würden sich nicht um ihr Müllproblem kümmern. Die Einheimischen behaupten hingegen, die Touristen würden gedankenlos ihren Müll in die Landschaft werfen. Ich vermute, dass es eine Mischung aus beidem ist.

Herumliegender Müll ist kein Grund seinen dazu zu werfen, auch wenn es keine Mülltonnen gibt. Den Müll nicht weg zu räumen, weil ja sowieso nur wieder neuer dort landet allerdings auch nicht. Wird in dem Tal regelmäßig Müll aufgesammelt? Ich weiß es nicht. Es scheint jedoch nicht so.

Persönliches Fazit

Alles in einem habe ich beide Reisen nach Marokko sehr genossen. Ich mag das Land, die Kultur und ganz besonders das Essen. Ich habe viele nette Menschen kennengelernt zu denen ich hoffentlich in Zukunft auch weiterhin ab und zu Kontakt haben werde und mit denen ich die Zeit vor Ort sehr genossen habe. Fotografisch hab ich damals und heute viel dazu gelernt.

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4 Kommentare

  • Mo sagt:

    Tolle Eindrücke und Photos aus meiner Heimat.
    Welche weiteren Ziele würden dich noch in Marokko interessieren?

    Viele Grüße,
    Mo
    http://www.moelbar.com

  • Hallo Mo! Ich denke da gibt es einiges. Casablanca würde ich gerne mal hin oder die blaue Stadt: Fès! Ich denke im Atlas-Gebirge kann man auch sicherlich viele schöne Bilder machen! Leider steht Marokko erstmal nicht auf meinem Reiseplan. Zu viele andere Ziele, die schon geplant sind.

  • Fantastische Fotos sind das geworden! Paradise Valley steht auch ganz oben auf meiner Liste für die nächste Tour. Würdest du empfehlen, für einen Tagesausflug von Essaouira dorthin und wieder zurück zu fahren? Auf den Trubel in Taghazout habe ich nicht so richtig Lust.

    • Niklas sagt:

      Hi! Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Ich meine der Weg von Essaouira ist aber ein ganzes Stück, oder? Man braucht schon mehr als 2-3 Stunden um das Valley zu erkunden.

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